Das Gedenkmuseum ”George Enescu” erwartet seine Gäste auf der Straße mit demselben Namen, Hausnummer 81. Das Haus datiert aus dem Jahr 1860, ist eingetragen in die Liste Historischer Monumente Rumäniens des Jahres 2010 unter der Kennnummer LMI – BT-II-m-B-01974. Die Immobilie wurde vom Vater des Komponisten, Costache Enescu, im Jahr 1910 erworben und sein Sohn hat dort 9 Jahre lang gelebt. Das Haus wurde 1957 zum Museum, organisiert durch eine Gruppe Intellektueller aus Dorohoi, mit Professor Constantin Radinschi an der Spitze.
Das Museum beherbergt heute eine wichtige Sammlung, die Dokumente und Objekte hohen Wertes umfasst, welche dem großen Musiker gehörten: antikes Mobiliar, ein Klavier, ein Dirigentenstab, Geigen, Partituren und Manuskripte, eine Brille, Konzertbekleidung, Bücher, Fotografien, persönliche Briefe, sowie auch Auszeichnungen, die ihm im Laufe seiner Karriere verliehen wurden. Unter diesen befindet sich auch eine Statuette, die der anerkannte Musiker erhielt, als er zum Ehrenbürger des Munizipiums Dorohoi ernannt wurde. Das gesamte Gut des Museums ist eingefasst in die Liste der Güter des Nationalen Kulturpatrimoniums.
Über das Klavier ist bekannt, dass es in den 20er Jahren erstellt wurde, erworben von Viena de Tinca, der Tante des jungen Enescu, speziell damit es diesem als Geschenk übergeben wird. Der Meister pflegte es jedes Mal zu spielen, wenn er seinen Vater besuchte. Hier, so wie es auf dem Marmorstein am Eingang geschrieben steht, hat der Komponist während seiner längeren Aufenthalte einen Teil seiner Werke verfasst: die zweite Symphonie, das Quartett mit Klavier Nr. 2 Op. 30, aber auch andere.
In Bezug auf die Geigen, jene drei Exemplare, welche der berühmte Musiker in seinen Konzerten benutzt hat, sind an sich wahre Kunstwerke. Eine dieser Geigen ist eine rumänische Schöpfung, eine weitere hat französische Herkunft und der Herkunftsort der dritten ist unbekannt.
Laut dem Museographen wurde das Museum zwei Jahre nach dem Tod von Enescu eröffnet und begann mit einer Sammlung von über 100 Objekten, wonach nacheinander 1200 Objekte angesammelt wurden. Viele der Objekte, die der Familie Enescu gehört hatten, gingen verloren, jedoch in dem Augenblick, als das Elternhaus in Cracalia brannte.
In 2005 wurde das Museum reorganisiert, sodass dort nun auch ein Musiksalon funktioniert, der periodisch Konzerte und Vorführungen beherbergt. Und da der Volksmund sagt, dass Wände Ohren haben, ist es nicht falsch zu behaupten, dass die Wände dieses Hauses musikalisches Gehör besitzen. Denn es verwandelt jede beherbergte Interpretation in eine meisterhafte Erfahrung.